Wilder Mann

Dä Artikel bhandlet d Figur ussem Volksglaube. Wyteri Bedütige vo „Wilder Mann“ findsch doo.


E Dame zähmt e Wilde Maa, Wandteppig, Basel, 1470/80

Dr Wildi Maa isch vom früehne Middelalter bis zum Aafang vo dr Neuzit im Volksglaube vom germanische und slawische Sproochruum en anthropomorphs Wäse gsi. Er isch as einzelgängerische Urmensch, wo Riisechreft gha het und stark behoort gsi isch, blutt oder nume mit Moos oder Laub bedeckt gsi isch, beschriibe oder dargstellt. Si Läbenswiis sig einersits halbdierisch und primitiv gsi, andrersits aber au paradiisisch und naturverbunde. Er haig s vorzoge in unbewohnte oder unbewohnbare Wald- und Bärggebiet z läbe.

Wildi Manne si e spezifisch middeleuropäischi Form vo halbmenschlige Waldbewohner, wo wältwit in alle Kulture in mythische oder abergläubische Vorstellige vorchömme. Die Wäse chömme zerst as Wildlüt (mlat. silvani) oder Wilds Volk vor, spöter personifiziert as Wilde Maa und Wildi Frau oder au as Wilds Frölein:

In de Text und Darstellige het dr Wild Maa hüfig e metaphorischi Bedütig. Er stoht für s Wilde, die bedrohligi Natur aber au für die überwundeni Natur, für kulturelli Entwickligsstuefe vom Mensch, won er drüber ewäg cho isch, und für bestimmti Charaktermerkmol vom Maa, wo as urdümlig empfunde wärde. Dr Wild Maa wird im Middelalter vom ene Mythos vom Volksglaube, eme Archetypus vom Chaos, zum ene Symbol für wünschenswärti Charaktereigeschafte in de Gschichte vo dr gsellschaftlige Oberschicht.


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